Nagler See, dahinter die kath. Pfarrkiche Maria Virgo de Rosario. Foto: Oliver van Essenberg

Nagel Durchatmen im Kräuterdorf

Feldraine, Hecken und Feuchtwiesen umrahmen das Dorf. Ein wahrlich schützenswertes Stückchen Erde: Nagel ist nach der europäischen FFH-Richtlinie (Flora-Fauna-Habitat) die Gemeinde mit der dichtesten Vernetzung an Biotopen in ganz Bayern. Der Ort ist um 1200 aus einer Rodungsinsel entstanden. Die Zugehörigkeit zu Bayern lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Allerdings war das Gebiet um Nagel in der Neuzeit zwischen Bayern-Pfalz und dem Markgrafentum Bayreuth geteilt. Im Ortsteil Mühlbühl zeugt heute noch eine ehemalige Zollstation (heute die Gaststätte „Zur Mauth“) von der Grenzlage zwischen Bayern und Preußen. Gäste aus dem „preußischen“ Raum sind Nagel indes treu geblieben. Denn viele Bewohner, die in dem Ort ihren Zweitwohnsitz haben, kommen seit Jahrzehnten aus Berlin.

Spezial-Tipp: Bei den Kräuterfrauen 

Nagel, seit 2013 offiziell „Kräuterdorf“, widmet sich wie kein anderer Ort im Fichtelgebirge der wilden Kräutervielfalt. Die Nagler Kräuterfrauen „Herberia“ zeigen bei Wanderungen, in Workshops und in der Küche des Kräuterhauses, wo welche Pflanzen wachsen und wozu diese gut sind. Besuchergruppen können sich dabei auch kulinarisch verwöhnen lassen.

Kunst und Kultur

Hübsche Gärten laden zu einem Schlenker ein: der Duft- und Schmetterlingsgarten am Nageler See, der Zeit- und Erlebnisgarten an der Ortsausfahrt Richtung Tröstau, der nach dem Vorbild mittelalterlicher Klostergärten gestaltete Bauerngarten im Ortsteil Reichenbach. Beschilderung in deutscher und tschechischer Sprache.

Ein echtes Kleinod ist die Kirche St. Trinitas (1750), ein Paradebeispiel der spätbarocken Landkirchenkunst.

Veranstaltungen

Kräuterfest am ersten Sonntag im Juli – immer in geraden Jahren.

Strandfest am letzten Wochenende im Juli – immer in ungeraden Jahren.

Grenzübergreifend

Das Dorf Dolní Žandov (nahe Marienbad) und die Gemeinde Nagel haben im Rahmen eines gemeinsamen EU-Projektes Gärten und Grünflächen in ihren Orten angelegt, verbunden mit gegenseitigen Besuchen und kleinen Festen, so auch mit der Gemeinde Nebanice bei Franzensbad. Für ein „Bienen-Projekt“ besteht aktuell mit Karlsbad und seinen Kurwäldern eine Zusammenarbeit.