Marktredwitz Wirtschaftszentrum mit Egerländer Geschichte
Bereits die Gründungsurkunde der Stadt Eger (Cheb) aus dem Jahr 1061 erwähnt Rodungsland in der Nähe von Marktredwitz und eine Straße Eger – Nürnberg. Von 1340 an bleibt der nach der Familie „Redwitz“ benannte Markt 475 Jahre lang politisch an Eger gebunden. Erst 1816 kommt Redwitz an Bayern, im Gegenzug erhält Österreich die Stadt Vils in Tirol. Der österreichisch-böhmische Einfluss kommt in Marktredwitz auch architektonisch , beispielsweise bei der Theresienkirche, gut zum Ausdruck. Darüber hinaus wird die Erinnerung an das Egerland in der Stadt museal und institutionell gepflegt (s.u.).
Marktredwitz hat sich im Zuge der Industrialisierung zu einem wirtschaftlichen Knotenpunkt im Fichtelgebirge entwickelt. Diese Bedeutung hat die Stadt bis heute nicht verloren. Das spiegelt sich auch im Einzelhandel wider. Marktredwitz gilt inzwischen als die Einkaufsstadt im Fichtelgebirge, mit einem Einzugsgebiet bis nach Tschechien.
Spezial-Tipp: Egerlandmuseum
Das modern gestaltete Egerland-Museum lädt zu einer Zeitreise in die Geschichte des Egerlandes ein. Dabei kommen Smartphones und Tablets beim Rundgang als „Zeitmaschinen“ zum Einsatz. Spannende Kurzfilme und Dokus inspirieren die Phantasie: Ein Brunnenlöwe aus Karlsbad erzählt von den Sprudelsteinen, zwei von der Landkarte verschwundene Dörfer des Egerlands erwachen mittels GPS-Navigation zum Leben.
In der Dauerausstellung finden sich Trachten, Porzellan, Gläser, Zeugnisse der religiösen Volkskultur, Musikinstrumente, eine historische Landschaftskrippe und vieles mehr. Sonderausstellungen beleuchten Themen wie Egerländer Fachwerkhöfe, ein Intarsienkabinett, das Kurleben im böhmischen Bäderdreieck oder „Goethe in Marktredwitz“.
Kunst und Kultur
Die speziellen Marktredwitzer Krippenfiguren entstanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus feinem Hafnerton. Der Brauch des Krippenschauens lebt seit 1989 dank des Zusammenschlusses der „Marktredwitzer Krippenfreunde“ alljährlich wieder auf. Der Krippenweg umfasst über 20 Stationen, Kirchen und öffentliche Plätze, vor allem aber auch Privathäuser der Krippenbauer, die bereitwillig ihre Türen öffnen. Zwischen 26.12. und 08.01. Für den Einstieg in den Krippenweg empfiehlt sich die Tourist-Information in der Innenstadt (Markt 29).
Türmerstübchen Bartholomäuskirche: Bei einem geführten Rundgang lernen Besucher Besonderheiten der Altstadt und interessante Details des modernen Marktredwitz kennen. Zum Schluss geht es ins Türmerstübchen, das einen Rundblick über die Stadt eröffnet. Kontakt über die Tourist-Information.
Das außerhalb der Stadt gelegene Schloss Brand beheimatete einst eine Brauerei und zeitweise ein Forschungslabor des Physikers und Nobelpreisträgers Otto Hahn. Heute organisiert der Verein „Markgraefliches Collegium Historiae“ regelmäßig Besichtigungen, Konzerte und Feste.
Veranstaltungen
Altstadtfest: das Highlight im Veranstaltungskalender. Mit Tanz- und Sportvorführungen, DJs und Live-Bands und großem kulinarischen Angebot. In der Regel immer am dritten Wochenende im Juli.
Kult für Freunde des harten Rocks: Das Sticky Fingers Festival lockt aus der Stadt hinaus zu einer Wald-Lichtung bei Brand. Übernachtungsmöglichkeiten bietet u.a. ein Zeltplatz in direkter Nähe. Am ersten Augustwochenende.
Lange Nacht: Einkaufs-Event mit Öffnungszeiten bis 24 Uhr und buntem Rahmenprogramm. In der Regel am letzten Wochenende der bayerischen Sommerferien.
Grenzübergreifend
Mit der Stadt Cheb besteht eine Städtefreundschaft.
Als Sitz der EUREGIO EGRENSIS Arbeitsgemeinschaft Bayern e.V. ist Marktredwitz ein Zentrum der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Region Westböhmen (Egerland), südliches Sachsen und Thüringen sowie Nordostbayern.
Um den internationalen wirtschaftlichen Austausch, insbesondere mit Tschechien zu fördern, hat die Stadt ein Ost-West-Kompetenzzentrum in Marktredwitz geschaffen. Die hier vertretenen Unternehmen bieten grenzüberschreitende Dienstleistungen an.
2006 feierte Marktredwitz einen Sommer lang die „Grenzenlose Gartenschau Marktredwitz/Eger“. Der auf einem ehemaligen Industrieareal entstandene Auenpark ist seitdem ein stadtnahes Erholungsgebiet, mit See, Wasserspielplätzen und Aussichtsturm. Parkplätze am Dörflaser Platz.