Traumschön: Schloss und Burg Bečov. Foto: 2M STUDIO s.r.o. / kvpoint

Bečov nad Teplou / Petschau Vier Heilige für ein Halleluja

Die Entstehung des Ortes Bečov nad Teplou hängt mit der Lage an einem bedeutenden Handelsweg zusammen. Im 13. Jahrhundert wurde nahezu zeitgleich mit den ersten Häusern eine Burg zum Schutz der Bewohner errichtet. Das Burgstädtchen und das Tal der Tepl erscheinen heute noch wie aus einem Guss, kaum etwas stört die Bilderbuchidylle. Wer gerne ausgedehnte Wanderungen in tiefen Wäldern unternimmt, ist hier mitten im Kaiserwald (Slavkovský les) goldrichtig. Die über der Stadt aufragenden Wahrzeichen, die Burg und das angrenzende Schloss, sollten man dabei nicht nur von außen gesehen haben. 
In einem Tresorraum des Schlosses befindet sich einer der wertvollsten Schätze auf dem Gebiet der Tschechischen Republik: das Reliquiar bzw. der Heiligenschrein des hl. Maurus. Er verwahrt der Legende nach Überreste der Gebeine von gleich vier Heiligen: Maurus, Timotheus, Johannes der Täufer und Apolinar. In Tschechien gilt der Schrein offiziell als „der zweitwertvollste Kunstgegenstand des ganzen Landes“, der nur von den böhmischen Kronjuwelen in Prag übertroffen wird. 

Bei einer geführten 45-minütigen Besichtigung im Schloss lässt sich der Schrein aus nächster Nähe betrachten. Ein Film zeigt, wie die tschechische Kriminalpolizei den Schrein 1985 entdeckt hat. Die Besitzerfamilie Beaufort- hatte ihn bei der Flucht nach dem Zweiten Weltkrieg unter den Dielen der Burgkapelle begraben. Dort lag er fast 40 Jahre lang im Lehmboden. Die Restaurierung dauerte elf Jahre. Eine zweite Besichtigung, Dauer ebenfalls 45 Minuten, führt u.a. in die Kapelle des Heiligen Petrus, die Schlossbibliothek, viele Salons und zu Sammlungen kostbarer Kunstwerke. 

Veranstaltungen

Das Schloss wird beim Stadtfest zur Bühne. Programm: Musik, Tanz, Theater und ein beliebter Jahrmarkt. Am zweiten Wochenende im Juli.